über Yoga

Auf die Haltung kommt es an!

Yoga ist nicht Akrobatik, ist nicht das Erlangen eines Maximums an Beweglichkeit oder das bloße Einnehmen halsbrecherischer idealer Posen, wie uns zeitgenössische Medien gerne suggerieren. Wäre dies der Fall, so wären Akrobaten/-innen und Kontorsionisten/-innen wohl die größten Yogis unserer Zeit. Akrobatik dagegen kann Yoga sein, genau wie Treppensteigen, Arbeit am PC, Geschirr spülen, Fahrrad fahren oder der nächste Klogang: entscheidend ist unsere Haltung, unsere Präsenz, mit der wir die jeweilige Aktivität (oder auch Nicht-Aktivität) ausführen und erleben. Agieren wir automatisiert, wollen wir die Dinge schnell „abhandeln“, hinter uns bringen, am besten mehrere auf einmal? Oder sind wir da, präsent und empfänglich für alle Eindrücke, die uns dieser Moment vermittelt – unvoreingenommen, ehrlich, nicht auf das Ergebnis schielend? In diesem Fall kann sich etwas entfalten, was B.K.S. Iyengar „Meditation in Aktion“ nannte: das Erleben des gegenwärtigen Moments, wie auch immer er sich ausgestaltet. Unser Bewusstsein „heiligt“ hierbei die Dinge die wir tun, die Ereignisse, die wir erleben und die Gefühle, die wir wahrnehmen. So wird jede Asana, jeder Atemzug, jedes Tun und Nicht-Tun zu einer Reise ins Unbekannte…